Wie schon aus meinen Ausführungen zu schließen ist, haben Schales und Dibbelabbes fast dieselben Zutaten. Schales ist allerdings wie der rheinländische Döppekooche ein Kartoffelkuchen, der im Backofen gebacken wird und am Boden eine braune Kruste ansetzt. [2] Dibbelabbes hingegen wird im Topf oder einer Pfanne auf dem Herd zubereitet. Durch das häufige Umwenden und Zerpflücken der Masse entstehen im Topf viele Krusten. Im Namen Dibbelabbes steckt wie oben bereits erwähnt der saarländische Begriff der „Dibbe“, also des Topfes. Im manchen Regionen wird Dibbelabbes auch als Rierschales („Rührschales“) bezeichnet, was den Unterschied zwischen den beiden Gerichten auf den Punkt bringt. [1]
Das auf dem Foto abgebildete Gericht habe ich übrigens unter der Bezeichnung Schales am 18. Dezember 2016 auf dem Saarbrücker Christkindlmarkt erstanden und zu Hause erst fotografiert und dann vertilgt. Ich habe den beiden netten Damen mittleren Alters in der Bude auf dem Christkindlmarkt eine Weile bei der Zubereitung zugeschaut. Wenn Sie mich fragen handelt es sich hier eindeutig um Dibbelabbes und nicht um Schales. Aber wer fragt mich schon…
Zutaten für Schales und Dibbelabbes
- 2 kg rohe Kartoffeln
- 2 Stangen Lauch für Schales bzw. 2 große Zwiebeln für Dibbelabbes
- 1 Ei
- 250 g Dörrfleisch (für die vegetarische Variante des Dibbelabbes Dörrfleisch einfach weglassen)
- Salz, Muskat, Pfeffer, etwas Öl
Zubereitung von Schales
Die rohen Kartoffeln werden fein geraspelt und in einem Geschirrtuch fest ausgedrückt, der Lauch wird klein gewürfelt. Das Ei und der Lauch werden mit den Kartoffeln vermischt und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abgeschmeckt.
Das Dörrfleisch wird in einem Gußbräter oder in einer Pfanne angebraten. Danach wird die Kartoffel/Lauch-Masse in den Bräter gefüllt oder beide Teile in eine Auflaufform gegeben und durchmengt.
Anschließend wird der Kartoffelauflauf bei 200 ° für ca. 2 Stunden braun gebacken.
Zubereitung von Dibbelabbes
Auch hier werden die rohen Kartoffeln fein geraspelt und in einem Geschirrtuch fest ausgedrückt. Die Zwiebeln werden geschält und gerieben, mit der Kartoffelmasse sowie dem Ei vermengt und die Mischung mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abgeschmeckt.
Nun wird Öl in einem Gußbräter, einer robusten Pfanne oder einem Topf erhitzt. Bei der Variante mit Dörrfleisch wird es gewürfelt und nun angebraten. Unabhängig ob Dörrfleisch oder nicht wird dem erhitzen Öl (anschließend) die Dibbelabbes-Masse hinzugegeben.
Nun wird für eine nur vom Koch zu bestimmenden Zeit die Masse immer wieder angebraten, gewendet und zerpflückt, damit sich viele Krüstchen (saarländisch „Herschdscher“) bilden.
Anmerkung zu beiden Rezepten
Als Beilage gibt es Süßkram. Man ließt von Apfelmus, eingelegten Pflaumen, gekochten Birnen und manch anderem. In Saarbrücken ist Apfelmus der absolute Standard!
Quellenangaben
[1] Vgl. z.B. im Internet: https://ntschotschi.wordpress.com/2011/06/25/unterschied-zwischen-schales-dibbelabbes, abgerufen am 21.10.2016.
[2] Allkemper, Gisela; Schütz Gabriele: Das Kochbuch aus dem Saarland; Hölker Verlag, Münster 1977, S. 64-65.